Nadire Biskin: Ein Spiegel für mein Gegenüber - Lesung im Rahmen der Museumsnacht

08.10., Heidenheim, Kunstmuseum

Huzur ist bei ihrer Cousine in der Türkei auf Zwangsurlaub – in Berlin hat man sie bis auf weiteres vom Referendariat suspendiert. Wenigstens verschafft ihr das „Kopftuchgate“ viel Zeit zum Nachdenken. Doch zurück in Berlin überschlagen sich noch am Abend ihrer Ankunft die Ereignisse – Huzur liest die verwahrloste zehnjährige Hiba auf, ein syrisches geflüchtetes Mädchen ohne Familie, und plötzlich muss sie sich kümmern – um ein fremdes Kind und um ihr eigenes Leben. Seit vielen Jahren wird intensiv über die Frage debattiert, ob muslimische Lehrerinnen Kopftuch tragen können, oder nicht. Die Autorin arbeitet ebenfalls als Lehrerin in Berlin. Sie selbst sei von dem Thema nicht betroffen, erklärt sie. „Aber indirekt sind, glaube ich, alle Frauen betroffen.“ Denn am Ende geht es darum, wer wie auszusehen hat und wie man sich Neutralität vorstellt. Biskin ist ein Meisterstück gelungen – ein Werk, das so feinfühlig geschrieben und in seiner Wortwahl so bedacht ist, dass es tief unter die Haut geht. Nadire Biskin wurde 1987 in Berlin geboren. Sie hat Philosophie, Ethik und Spanisch studiert und arbeitet als Lehrerin. „Ein Spiegel für mein Gegenüber“ ist ihr erster Roman.

Beginn: 19.00 Uhr, Eintritt: 6,– €, www.bibliothek-heidenheim.de


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