Beckenrand Sheriff

Schwimmmeister – nicht Bademeister! Darauf legt Karl einigen Wert. Seit mehr als 30 Jahren führt er strenges Regiment über das Freibad in Grubberg und versucht ebenso lange vergeblich, das Kraulverbot auf Bahn 6 gegen seinen einzig verbliebenen Badegast durchzusetzen. Kein Wunder, dass die Gemeinde ihm den maroden Laden zumachen will. So groß ist da die Not, dass Karl sogar die Hilfe seines nigerianischen und mit Asylproblemen beladenen Azubis Sali annehmen und der als neuer Torhüter des Wasserball-Team erst einmal das Schwimmen lernen muss.
Als Meister des jungen Heimatfilms lässt es Marcus H. Rosenmüller in der ihm eigenen Art auch in dieser Provinzposse ziemlich klamaukig angehen. Milan Peschel darf bei ihm seinen inneren Louis de Funés entdecken und wie der Kult-Franzose als menschlicher Dampfkochtopf agieren. Rosenmüller belässt es aber nicht bei dem durchaus gelungenen Jux – er bringt auch kritische Töne über den Umgang mit Alltagsrassismus und den Umgang mit Geflüchteten in seinem Film unter. Neben den bewährten Komödienikonen wie Gisela Schneeberger, Sebastian Bezzel und Rick Kavanian gibt es in dieser gelungenen Komödie aber nicht nur neue Talente wie Dimitri Abold in der Rolle des Sali zu entdecken - und dessen Love Interest, die Doping-Skandal-umwitterte Lisa, toll gespielt von Sarah Mahita. Es gibt in einem Rosenmüller-Film endlich auch wieder eine Verfolgungsjagd, die es an Komik mit der den Berg runterrollenden Großmutter in „Wer früher stirbt, ist länger tot“ aufnehmen kann.

Tumult-Komödie mit Tiefgang

D 2021, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Milan Peschel, Dimitri Abold, Sebastian Bezzel, S: 9. September,


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